07. Woche 2021

Liebe Gemeinde,

wenn bei einem Menschen zur Zeit Jesu Aussatz diagnostiziert wurde, musste er außerhalb der Ortschaften leben und sich als Aussätziger kenntlich machen, indem er zerrissene Kleider trug, sein Haar ungepflegt ließ, den Bart verhüllte und "Unrein! Unrein!" rief. Damit sollte verhindert werden, dass er andere mit seiner Krankheit anstecken konnte und somit das Leben der Gemeinschaft gefährdete.

In der heutigen Zeit gibt es ähnliche Orte, an denen Menschen bleiben müssen, damit sie der Gesellschaft oder sich selbst nicht schaden. Diese Orte sind beispielsweise Krankenhäuser, Psychiatrien, aber auch Gefängnisse. Dies bedeutet aber nicht, dass wir die Menschen in diesen Einrichtungen nicht besuchen dürfen. Gerade auch diese Personen sind Teil unserer Gesellschaft und brauchen den Kontakt zur „Außenwelt“. Durch Besuche und Gespräche mit uns wird die „Heilung“ der „Aussätzigen“ – der Menschen in diesen Einrichtungen, oftmals positiv beeinflusst. Somit ruft uns die Perikope des Evangeliums dieses Sonntags dazu auf, Menschen in diesen Einrichtungen nicht zu vergessen und sie durch unsere Besuche zu erfreuen. Dadurch tragen wir einen großen Teil dazu bei, ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind.

Denn vielleicht passiert es auch uns selbst einmal, dass wir in diesen Einrichtungen verweilen müssen und uns über einen Besuch sehr freuen würden.

Unterschrift Hoefer
Markus Höfer, Kaplan

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