Liebe Schwestern und Brüder!

Karnevalswochenende!

Endlich wieder feiern, schunkeln, singen und vielleicht auch das eine oder andere Gläschen Alt trinken. Ausgelassen sein in einer doch so angespannten Zeit!

Am vergangenen Dienstag war ich mal wieder von den Nachrichten negativ betroffen, und  das Fröhlichsein verging mir. Das Thema „Sexueller Missbrauch und sexuelle Übergriffigkeit“ stand wieder auf der Agenda. Aber anders als sonst! Es ging nicht um die katholische Kirche, die evangelische Kirche, die Pfadfinder oder andere Vereinigungen. Es ging um die EU! Das Europäische Parlament konnte sich nicht einigen, ab wann es zu einem sexuellen Übergriff kommt! Ab wann gilt der Übergriff? Wenn ein Partner NEIN sagt? Oder muss sie oder er JA sagen um zuzustimmen?

Dabei ist es aus meiner Sicht ganz einfach. So lange die Menschen nicht beide JA sagen - und das ganz deutlich -, gibt es keinen Konsens und damit keinen Grund, einen anderen Menschen zu belästigen!

Hat die EU hier nichts aus den schrecklichen Begebenheiten der Kirchen und Vereine gelernt? Und warum geht gerade Deutschland hier nicht fortschrittlich voran, ja blockiert sogar?

Dabei steht es doch für uns Christen und Christinnen ganz klar in den Schriftstellen des heutigen Sonntags: Jesus wird gefragt: „Willst du mich heilen?“, und Jesus antwortet: „JA, ICH WILL!“ - Klar und deutlich! Und Paulus sagt: „Ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller“.

An diesem Wochenende des Karnevals kommt es wieder an vielen Stellen zu Übergriffen, Übergriffen zwischen Jecken und Jeckinnen, egal ob mit oder ohne Alkoholeinfluss. Nehmen wir unsere christliche Aufgabe ernst und schauen hin, ob in JA oder NEIN zwischen den Menschen gesprochen wird, und schreiten wir mutig ein bei einem NEIN! Dann sind wir ganz nah an Jesus und an Paulus, dann können wir alle gemeinsam fröhlich Karneval feiern!

In diesem Sinne

Düsseldorf Helau!

Kay Adam, Diakon