23. Woche 2021

Liebe Gemeindemitglieder von St. Margareta,

einige ereignisreiche Tage liegen hinter uns, und die Diskussionen gehen weiter. Das sollen und müssen sie auch: angemessen im Ton, ehrlich und konstruktiv. Sie sind Teil eines dialogischen Austauschs und können helfen, die Positionen der einzelnen Gemeindemitglieder und Gruppierungen zu verstehen, ohne dass gleich alle einer Meinung sein müssen.

Und dennoch: Einheit in der Vielfalt. Vielfach war in den Medien zu lesen, dass uns der christliche Glaube eint. Ja: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin“ (Joh 17,21). Es ist eine Bitte, die schon zur Abfassungszeit des Evangeliums ca. 100 n. Chr. die Sorge um die Einheit der Gemeinden widerspiegelt. Auch der Apostel Paulus spricht Parteiungen in den Gemeinden der jungen Kirche offen an. Das Problem, wie wir so unterschiedlich geprägte Menschen im Glauben an Jesus Christus eine Einheit finden sollen, ist also nicht neu.

„Alle sollen eins sein“, das ist vielleicht auch ein Arbeitsauftrag an uns als Gemeinde in der aktuellen Zeit. Diese Einheit wird aber nicht von uns gemacht werden können – und auch nicht gemacht werden müssen. Denn die Einheit und Gemeinschaft, die uns Glaubende zusammenführt und zusammenhält, ist uns bereits gegeben: Jesus sagt: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein“ (Joh 17,21). Vorbild für unsere Einheit ist demnach die Einheit, aber auch Unterschiedlichkeit des Vaters mit dem Sohn und dem Heiligen Geist. So sehr wir auch nach dem suchen, was Christen und uns als Gemeinde miteinander verbindet, so schmerzlich es ist, dass es Konflikte und Tendenzen zur Spaltung gegeben haben mag, desto notwendiger wird es sein, sich dem unbegreiflichen Gott, diesem Idealbild von Einheit und Liebe in Verschiedenheit, anzuvertrauen und sich von ihm inspirieren zu lassen für die nächsten konkrete Schritte auf unserem gemeinsamen Weg als Gemeinde von St. Margareta. Nicht der Blick zurück bringt uns voran, sondern der Blick auf den dreieinigen Gott.

Diesen versöhnlichen Blick wünsche ich jedem einzelnen von uns - und uns als Gemeinde!

Andreas Budnik, PGR-Vorsitzender

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