41. Woche 2023

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder.

Die erste Versammlung der Weltsynode hat in dieser Woche begonnen mit großen Erwartungen, aber auch Zweifeln, ob Veränderung gelingt. Es geht um eine neue Art, eine neue Kultur der Entscheidungsfindung in der katholischen Kirche. Eine synodale Kultur soll entstehen, das wird vermutlich nicht von heute auf morgen möglich sein. Denn wir sind andere Prozesse der Entscheidung in der katholischen Kirche seit Jahrhunderten gewohnt.

Es wird Zeit brauchen, und vor allem geht es zuerst einmal um einen geistlichen Prozess, also zuzuhören, was der Wille Gottes für uns Menschen ist.
Viele Themen sind auf den verschiedenen Ebenen der Pfarreien, der Diözesen, der nationalen und kontinentalen Konferenzen gesammelt worden, die es zu beraten gilt.

In einem Interview am 1. Oktober mit der „Welt“ endet der Theologieprofessor Thomas Söding mit folgenden Sätzen:
„... Gott und Mensch sind in Jesus wirklich eins. Dass eine so tiefe Verbindung zwischen Gott und Mensch möglich ist – zwischen Zeitlichkeit und Ewigkeit, zwischen Scheitern und Erlösung -, das ist eine Verheißung, die ich geradezu unglaublich finde. Diese gute Nachricht weiter zu verbreiten, dafür braucht es die Kirche. Und dabei, meine ich, legt sie sich bisweilen selber Steine in den Weg. Darum geht es: diese Steine wegzuräumen.“

Steine wegzuräumen, um sich wieder auf den Eckstein, Jesus Christus zu konzentrieren. Auf den Heiligen Geist zu hören in diesen vier Wochen des synodalen Beratens, zu hören auf das, was Gott will.
Es wird sich letztlich für jeden einzelnen von uns die Frage stellen: Haben wir den Willen, auf den Geist Gottes zu hören und anders Kirche zu sein, anders Kirche zu leben?

Papst Franziskus und einem Teil der Bischöfe ist sicherlich bewusst, dass dies auch bedeutet, Macht abzugeben, andere Wege der Entscheidungsfindung einzuschlagen.

Im Gebet und festen Glauben an das Wirken des Heiligen Geistes

Unterschrift Steinbrecher
Oliver Steinbrecher, Diakon

 

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