46. Woche 2021

"Was ist Zeit?"

Diese Frage hat nicht erst Udo Jürgens in seinem wunderbar tiefen Lied aufgeworfen. An dieser Frage ist der Mensch zum Menschen geworden. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das nach der Zeit fragen kann. Seitdem er fragen kann, woher die Zeit kommt, was/warum sie ist und wo sie hingeht, streckt er sich aus nach dem Sinn des Lebens. Christen erhalten alle Antworten auf diese Fragen von Gott. Er, der selber ewig (aber nicht zeitlos) ist, hat uns als Schöpfer Zeit geschenkt. Und er führt die Zeit in eine Richtung, auf ein Ende und Ziel zu.

Am Ende des Kirchenjahres werden wir daran erinnert, dass die Zeit eine Richtung, ein Ziel, ein Ende hat – für die Menschheit wie für unser eigenes Leben. Dass dieses Ende aber nicht das große, schwarze, ewige “Nichts” ist, begreife ich als das größte Geschenk meines Glaubens an den Gott, der mich liebt. Er wartet am Ziel auf mich. Was kann es Schöneres geben, als am Ziel von einer/einem Liebenden erwartet zu werden? Er wird mich in seine Arme schließen. Er wird meine letzten Tränen abwischen. Und dann heißt es: “Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher. Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit.” (Antwortpsalm 16 des heutigen Sonntags). Ich würde sagen: Es gibt Schlimmeres...

Ihr

Unterschrift Herz
Markus Herz, Pastoralreferent

Download

Zurück