46. Woche 2024
Liebe Schwestern und Brüder,
die heutigen Schriften treffen unsere Zeit ins Mark – punktgenau und auch erschreckend zugleich! Und gerade deshalb sind sie tröstlich und hoffnungsvoll.
„Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten!“ sagt Jesus. Er erläutert dies ausführlich, spricht von Scheinheiligkeit und Äußerlichkeiten. Und das gilt auch heute: Viele Menschen laufen umher und meinen, sie seien etwas Besseres, machten alles richtig, könnten alles bestimmen und auf andere herabsehen. Umso schlimmer, wenn solche Menschen ein Amt in der Kirche innehaben, vielleicht sogar ein hohes.
Doch Jesus verurteilt nicht pauschal; er mahnt zur Vorsicht, zur Aufmerksamkeit und ermutigt uns damit zur Kritik, zur Mündigkeit. Und das sollen wir auch leben – auf allen Ebenen! Nicht ducken und klein beigeben, sondern laut und mutig sein.
In den Texten des heutigen Sonntags sind die Alltagshelden – die Frau im Buch der Könige und die Frau im Tempel – keine gewöhnlichen Helden, sondern wahre Heldinnen! Sie leben ihren Glauben im Kleinen: im Vertrauen auf den Propheten und auf Gott und in ihrer kleinen Spende, die für sie persönlich eine große Spende ist.
Immer wieder sind es die Frauen, die anpacken, die etwas tun, die sich dabei aber nicht aufblähen und protzen – damals wie heute. Ist es daher nicht an der Zeit, den Frauen endlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken? Ihnen mehr Aufgaben zu übertragen?
Es ist Zeit, neu zu denken – mutig zu denken!
Ich wünsche Ihnen und euch einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Kay Adam, Diakon