5. Woche 2022

Buch-Halter

Stumm steht er seit gut 500 Jahren fast lebensgroß da. Seine liturgische Kleidung ist die eines Diakons. Er hält in Brusthöhe ein Pult. Das Pult dient zum Auflegen eines Buches. Dies kann ein Codex, ein Evangeliar, aber auch eine Bibel sein. In der Korbacher St. Kilians-Kirche (Abb.) ist er zu finden, wie auch unter anderem im Würzburger Dom. Er wird auch als „Atzmann“ bezeichnet.

Ein Träger des Wort Gottes. Dem Vorlesenden oder Vorsingenden wird das Buch entgegengehalten, zum Verkündigen des Wortes und zum Anstimmen des Lobes.

In der Synagoge zu Nazareth wurde für Jesus die Schriftrolle des Propheten Jesaja teilweise entrollt, sodass er daraus vorlesen konnte. Sie hörten dies am letzten Sonntag. Am heutigen Sonntag folgt die Fortsetzung, wo er erklärte, dass sich dieses Schriftwort erfüllt hat. Er fand zuerst Zustimmung und Staunen, später dann Missbilligung. Jesus rezitierte zwei bis heute bekannte Sprichwörter: „Arzt, heile dich selbst.“, und „Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.“. Weiter verknüpfte er dieses mit zwei Ereignissen aus der israelitischen Geschichte. Seine Worte riefen großen Widerstand hervor. Seine Worte zeigten Wirkung.

Der letzte Sonntag im Januar ist seit zwei Jahren der „Sonntag des Wortes Gottes“ und seit über 40 Jahren der „Ökumenische Bibelsonntag“. Gottes Wort wird besonders hervorgehoben.

Die lebensspendende und lebensbegleitende Qualität des Wort Gottes drückt sich in einem Liedtext von Hans-Herrmann Bittger aus, den Sie in Ihrem Gotteslob unter der Nummer 450 finden:

„Gottes Wort
ist wie Licht in der Nacht;
es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;
es gibt Trost,
es gibt Halt
in Bedrängnis, Not und Ängsten,
ist wie ein Stern in der Dunkelheit.“

Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen

Unterschrift Siegburg
Volker Siegburg, Pfarrvikar

Download

Zurück