52. Woche 2023 + 1. Woche 2024

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

noch heute befindet sich vor den Toren der Stadt Betlehem Weideland für Schafe und Ziegen; noch heute gehen dort Hirten ihrer Arbeit nach – wie schon vor 2000 Jahren. Man könnte das umseitige Motiv dieser Wocheninfo für ein Idyll halten. Aufgenommen wurde es in diesem Sommer.

Inzwischen hat sich der stets schwelende Nahostkonflikt in einen Krieg Israels gegen die terroristische Hamas ausgeweitet. So viel Leid ist binnen weniger Wochen in die Bevölkerung Israels wie Palästinas eingebrochen: Gemetzel, Geiselnahmen, Luftangriffe, Bodenoffensive, Vertreibung, Hunger und Durst.

Betlehem liegt heute im Westjordanland, im palästinensisch verwalteten Autonomiegebiet. Nördlich der Stadt trennt eine bis zu acht Meter hohe Mauer die Städte Jerusalem und Betlehem.

„Wir verkünden euch eine große Freude. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr“ (Lk 2,11). Von der unermesslichen Freude kündet auch in diesem Jahr und auch in die Realität unserer Welt wieder das Weihnachtsevangelium. Die Freudenbotschaft der Engel über den Hirtenfeldern von Betlehem wird auch heute wieder weltweit verkündet, auch in unseren Düsseldorfer Kirchengemeinden St. Margareta und St. Franziskus Xaverius. Weihnachtsfreude trotz beziehungsweise in allem Leid?

Gott ist in menschlicher Armut und Erbärmlichkeit zur Welt gekommen. Der lang ersehnte Friedensfürst hat sich mit den Benachteiligten seiner Zeit solidarisiert. Seine Botschaft von der Liebe zu Gott und zum Nächsten hat nichts von ihrer Sprengkraft verloren. Sie hat das Potential, die Welt zum Positiven zu verwandeln, aber nur, wenn wir Menschen uns darauf einlassen und mitmachen.

In diesem Jahr ist mir eines sehr bewusst geworden: Nichts bleibt, wie es ist. Veränderungen prägen unser Leben. Alles steht in einem beständigen Wandel. So auch die pastorale Situation vor Ort mit dem gewachsenen Raum und der erweiterten Verantwortung für die zweite große Gemeinde St. Franziskus Xaverius. Aber auch in St. Margareta bleiben Herausforderungen und stehen neue ins Haus.

Der in Jesus Christus menschgewordene Gott geht alle Wege mit – mögen sie auch noch so verworren und verschlungen sein. Er wird uns auch und gerade dann nicht verlassen, wenn unsere Basilika ab August wegen einer umfangreichen Innensanierung für etwa ein Jahr lang geschlossen sein wird.

Im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen im gesamten Pastoralteam danke ich Ihnen und euch für das Mitgehen des Glaubensweges und hoffe auf gute Weggemeinschaft auch im nächsten Jahr.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest sowie Gottes reichen Segen im Neuen Jahr 2024.

Unterschrift Boss
Oliver Boss, Pfarrer

 

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