12./13. Woche 2016
Liebe Schwestern und Brüder,
„Gott, Du führst mich hinaus ins Weite, Du machst meine Finsternis hell.“ Dieses Gebet im Psalm 18 lesen wir Christen als eine Vorschau auf Ostern. Es wurde sehr eng für Jesus und tatsächlich ist er vor seiner Verurteilung nicht geflohen. Er hat die Verurteilung zum Tod auf sich genommen. Auf den Hass, der ihm entgegen schlug, hat er nicht mit einem hasserfüllten Aufruf zur Gegengewalt geantwortet. Sein Auftrag war es, das Angebot Gottes zu verkünden und es auch zu leben, nämlich ins Leben zu rufen und zu führen. Er wollte im Namen Gottes den Kreislauf von Hass und Gewalt durchbrechen. Ostern ist der göttlich Neuanfang für neues Leben. Wir Christen haben uns dem österlichen Neuanfang verschrieben.
Daraus leben wir und so leben wir. Wir leben von der Versöhnung und schenken sie im Namen Gottes weiter durch die persönliche Vergebung und durch die Beichte. Wir engagieren uns für die Menschen und geben auch den Dementen einen Platz in unseren Heimen. Wir helfen den Frauen, die in ihrer Schwangerschaft alleine gelassen werden und machen ihnen und ihrem Kind Mut für die Zukunft. Wir helfen den Armen und den Flüchtlingen, um ihnen Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.
Das Gebet des Psalms und unser Osterglaube werden durch unser Leben leibhaftig.
Gleichzeitig wissen wir, dass dies in diesem Leben nur begrenzt gelingt. Der Neuanfang, den Gott uns schenkt, heißt Auferstehung und neues ewiges Leben. Dieser Hoffnung gibt das kommende Osterfest durch seine Liturgien neue Nahrung.
Im Namen aller Seelsorger wünsche ich Ihnen ein frohes Osterfest.
Bild: Klaus Herzog, Pfarrbriefservice.de