13. Woche 2019

Evangelium 3. Fastensonntag, Lukas 13, 1-9

Zur gleichen Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte.

Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt.

Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt.

Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: 

Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine.  

Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?

Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!

 

Das Evangelium des 3. Fastensonntags stellt uns vor eine große Frage: Wer darf ein Urteil über einen anderen Menschen fällen, wer darf bewerten wer mehr oder weniger Schuld hat? Ist dies eine rein menschliche Sichtweise?

Welche Position nehme ich/wir ein?

  • Bin ich der, der umhaut?
  • Bin ich der, der aufgräbt und düngt?

Oder ist es nicht oft die Frage, dass wir uns selbst fragen, was habe ich falsch gemacht, dass mir dieses oder jenes zugestoßen ist? 

Oder ist vielleicht sogar die Kirche, unsere Gemeinde selbst der Feigenbaum, der droht umgehauen zu werden und nur noch eine Chance hat zu überleben?

Welche Position nimmt Gott hier ein? Welches Bild haben wir von Gott? 

Welche Position nimmt Gott ein?

  • Ist er der, der umhaut?
  • Ist er der, der aufgräbt und düngt?

Eine mögliche Antwort legt uns der Lesungstext aus dem Buch Exodus nahe, hier sagt Gott zu Mose: "Ich bin der, der ich bin."

Was bedeutet dies für uns als Gemeinde, wenn Gott der ist, der da ist für die Menschen. Leitspruch unserer Gemeinde ist: "Gott kommt zu den Menschen ... und wir gehen mit Ihm." Gehen wir als Gemeinde / ich wirklich mit den Menschen, die in meiner Nachbarschaft wohnen/leben/arbeiten? Sehe ich den, der droht umgehauen zu werden, grabe ich auf und dünge ich? Oder müssten wir nicht sogar so manches lassen, also umhauen, weil es nicht unserem Leitwort entspricht?

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