19. Woche 2017

Liebe Schwestern und Brüder,

Es war vor gut 2000 Jahren: Ein junger Mann, weithin bekannt, zieht gut drei Jahre durchs Land, tut Wunder, heilt Kranke und spricht zu allen Menschen  von der Liebe Gottes, des Vaters. Er versucht sie davon zu überzeugen, dass alle Menschen eine Sprache sprechen bzw. verstehen können: die Sprache der Liebe. Dieser Mann, dieser Jesus, hat viele Anhänger und vielleicht noch mehr Feinde. Er wird gekreuzigt, stirbt und wird begraben. Durch verschiedene Erscheinungen Jesu vor den Frauen und seinen  Jüngern selbst, sind diese überzeugt, dass Er lebt; rückwirkend verstehen sie seine Ankündigungen, dass der Menschensohn von den Toten auferstehen wird. Und dann, einige Wochen nach der Kreuzigung – am Pfingsttag,  tritt Petrus mutig auf, beseelt vom Heiligen Geist und verkündet:  „Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“ Und plötzlich trifft es die Menschen mitten ins Herz. Offensichtlich hatten auch sie die Botschaft vorher nicht richtig verstanden.  Vielleicht war diese so unglaublich, so schwer zu verstehen, dass sie sie öfter, von verschiedenen Menschen und in verschiedenen Situationen hören mussten: Jesus hat für uns gelitten und ist gestorben und am dritten Tage auferstanden… Er ist einer von uns geworden, damit wir Ihm folgen können auf dem Weg zum Vater.

Geht es uns nicht auch oft so, wie den Menschen damals? Hören wir nicht auch oft Worte, Botschaften und meinen sie verstanden zu haben oder halten sie nicht für so wichtig. Und erst später, in einem ganz anderen Kontext verstehen wir, dass wir nichts verstanden haben oder eben falsch. Wie oft erkennen wir, dass wir Menschen oder Situationen falsch eingeschätzt haben, dass wir zu schnell unsere Überlegungen abgeschlossen haben – es ist ja alles klar…

Gott redet in vielen Sprachen, durch viele Menschen, geduldig und liebevoll zu uns. Bleiben wir offen für seinen Anruf, bedenken wir seine Worte und achten wir darauf, dass wir unser Handeln an seinem Maßstab ausrichten. Gott hat uns dazu seine Hilfe zugesagt: sein Heiliger Geist begleitet uns. Und wir haben eine Fürsprecherin bei Gott:  Maria, die gerade im Monat Mai besonders geehrt wird. Sie kann uns auch als Vorbild dienen, wenn es um das richtige Hören geht, ein „Hören, das uns ins Herz trifft“. Von der Gottesmutter heißt es immer wieder: „Sie bewahrte alles, was sie gehört hatte, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“ 

Freuen wir uns auf Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, der unser Leben immer wieder neu bereichert.

Ihre

Unterschrift Steffen
Caja Steffen, Gemeindeassistentin

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