2. Woche 2016

Lieber Schwestern und Brüder,

An diesem Sonntag hören wir im Lukasevangelium von der Taufe Jesu. Jesus geht „zusammen mit dem ganzen Volk“ zu Johannes an den Jordan und wird dort mit Wasser getauft. Zunächst klingt das nach einem ganz unspektakulären Akt. Aber Lukas erzählt weiter: „Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Den Juden war das Übergießen mit Wasser als Zeichen von Buße und Umkehr gut vertraut, sie kannten viele Reinigungsriten und Tauchbäder als äußeres Zeichen der Umkehr. Bei der Taufe Jesu kommt jedoch hinzu, dass es eine Zusage Gottes an den Menschen gibt „Du bist mein geliebter Sohn“. Wir dürfen sagen: Seit der Taufe Jesu gehören für uns Umkehr/Buße und die Zusage Gottes zusammen. So geschieht es in jeder Taufe, so geschieht es in jedem Empfang des Sakramentes der Versöhnung.

Das ist ein ganz großartiges Geschenk. Wir können und brauchen dabei nur den ersten Schritt tun, so wie damals das Volk, das sich durch die Predigten des Johannes hatte wachrütteln lassen und dann bereit war, die Taufe der Umkehr zu empfangen. Den nächsten Schritt hingegen können wir nur empfangen. Die Zusage der Liebe Gottes ist sein Geschenk an uns. Die Bereitschaft Gottes dazu hat übrigens einen Namen: Barmherzigkeit. Es braucht also nicht viel, dass für jeden von uns persönlich aus dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ein großes persönliches Geschenk wird – sicher größer als alle Geschenke, die wir zur Weihnacht bekommen haben!

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen und Euch

Ihr

Unterschrift Lambertz
Sebastian Lambertz, Kaplan

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