27. Woche 2014

Fest der Apostel Petrus und Paulus

Das Fest dieser Apostel verdrängt den Sonntag. Wir feiern zwei sehr unterschiedliche Zeugen für den Glauben an Jesus Christus.

Der Apostel Petrus war wohl ein sehr temperamentvoller Jünger Jesu. Er will für ihn in den Tod gehen und er verleugnet ihn. Er läuft zum leeren Grab nach der Nachricht der Frauen am Ostermorgen und er weiß nicht, wie er das Gesehene deuten soll. Er will glauben und dann fällt es ihm wieder schwer. Versöhnlich klingt das Ende des Johannes-Evangeliums: der auferstandene Jesus erscheint den Jüngern und fragt Petrus dreimal: liebst du mich. Und Petrus antwortet jedes Mal ausdrücklich mit ja. Eine mutige Entscheidung fällt er, als er sich entschied, dass nicht die jüdischen Reinheitsvorschriften, die ja zu seinem Leben gehören wie die Kleidung, wichtig sind, sondern das Bekenntnis zu Jesus Christus. So öffnet er mit Paulus die Tür zu einer weltumspannenden Kirche.

Der Apostel Paulus war nach seiner Bekehrung ein eifriger Gründer von Gemeinden. Wie Petrus hat er das Christentum geöffnet für alle Menschen. So wurde es zu einer neuen Weltreligion. Rund um das östliche Mittelmeer hat er Menschen für Christus gewonnen und Gemeinden gegründet. Aber er ist nicht in den gegründeten Gemeinden geblieben, sondern weitergezogen. Die Gemeinden sollten selbstständig den Glauben an Jesus Christus bezeugen und ihr Gemeindeleben verlebendigen. Er gab nur den Anstoß.

Während Petrus von Jesus in den Zwölfer-Kreis berufen wurde, die nach Pfingsten Apostel genannten wurden, ist Paulus nie offiziell in den Apostelkreis berufen worden, auch nicht durch Handauflegung wie der für Judas nachgerückte Matthias. Trotzdem wird er zu den Aposteln gezählt, dabei wird der Matthias oft unterschlagen. Paulus hat ihn in der Tradition verdrängt. 

Petrus und auch Paulus sind geprägt von der Liebe zu Jesus Christus. Sie haben sie erfahren, leben daraus und geben sie weiter in ihrer Verkündigung und im Tun. 

Wie würden Sie antworten, wenn die Frage Jesu an Petrus Ihnen gestellt wird: liebst Du mich?
Ein wenig wie die Gemeinden des Paulus fühlen wir uns zurzeit. Zwei Seelsorger verlassen uns. Pfarrer Markus Hoitz wird am heutigen Sonntag verabschiedet. Die Einführung in seine neue Stelle ist am Sonntag, den 31.08., um 14:30 Uhr in St. Margareta, Stieldorf.

Kaplan Martin Ostheimer hat das Pfarrexamen begonnen und fährt anschließend in Urlaub, bevor er seine neue Stelle im August antritt. Er wird zwar erst am 24.08. verabschiedet, ist aber praktisch jetzt schon nur noch ganz wenig bei uns. Seine Einführung ist am 06.09. um 18:30 Uhr in St. Remigius, Opladen.

Es hat sich nichts geändert seit der Zeit der Apostel. Die Verkündiger kommen und ziehen weiter. Die Gemeinde lebt von dem lebendigen Glauben der Getauften.

Ich hoffe, wir sehen uns beim Pfarrfest in St. Katharina.

Ihnen einen gesegneten Sonntag

Unterschrift Sülzenfuss
Karl-Heinz Sülzenfuss, Pfarrer und Leiter der Gemeinde

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