40. Woche 2018

Das vorliegende Bild bezieht sich auf den ersten Abschnitt des Sonntagsevangeliums (Mk 9,38-41). Im Evangelium beschwerten sich die Jünger bei Jesus über die Dämonenaustreibung durch einen fremden Exorzisten, der im Namen Jesu Wunder getan hatte, obwohl er nicht zum Jüngerkreis gehörte. Jesus wollte jedoch niemanden hindern, der in seinem Namen Gutes tut, und sagte, „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“ (Mk 9,40)

Das Bild stellt einen Koch dar, der Jesus ruft und den Teufel von bösen Taten gegenüber einem hilflosen Menschen abschreckt. Jesus steht dem Koch bei und segnet ihn, sodass dieser mit seiner Macht und Kraft den Dämon besiegen kann, obwohl er ihn tatsächlich noch nicht kennt.

Wenn man den Teufel als den personifizierten existenziellen Ursprung des Bösen in der Welt, dem menschlichen Dasein bzw. der zwischenmenschlichen Beziehung versteht, symbolisiert der Exorzismus den Kampf des Menschen gegen dessen Unzufriedenheit mit seinem eigenen Sein in der Welt bzw. unter allen Menschen, nämlich gegen Trauer, Armut, Krankheit, Ungerechtigkeit, Hass usw. Der Glauben an Jesus Christus, der selbst Gott ist, der durch seine Menschwerdung die Wirkung des Bösen zu sich genommen hat, und der durch seine Auferstehung das Böse überwunden hat, bringt allen Christen eine sichere Hoffnung auf deren vollständige Befreiung von jeglichem Lebens- bzw. Existenzzustand, der uns Menschen quält und belastet, denn Jesus, der uns gleich war, und unter uns gelebt hat, hat den Himmel als den vollkommenen Zustand der menschlichen Existenz nicht nur erreicht, sondern uns allen versprochen.

Wer im Namen Jesu Gutes tut, der verbreitet daher die Hoffnung auf die vollkommene Menschheit, deren Verwirklichung von Gott versichert ist, und verstärkt diese Hoffnung in seinem eigenen Herzen, egal ob er ein Priester, Laie, oder Atheist ist. Selbst wenn jemand nicht an Gott glaubt, kann er trotzdem Gott loben und den christlichen Glauben dadurch verbreiten, dass er ein Weihnachtslied singt, oder einen Rosenkranz einfach als Halskette trägt.

Für Christen heißt Mission in diesem Sinne auch nicht unbedingt, mit der Bibel auf der Straße stehen und an jede Tür klopfen. Wenn ein Gläubiger einem Freund im Namen Jesu hilft oder für ihn ein gutes Gericht kocht und beim Essen nebenbei etwas von seiner Erfahrung in der Kirche und in der Gemeinde erzählt, bleibt Gott bei ihm und durch ihn bei allen, denen er Gottes Liebe vermittelt.

Ihr

Ioannes (Zhang, Shuai)

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