41. Woche 2016

Liebe Brüder und Schwestern,

Wie oft hören Sie auf die Frage „Wie geht es Dir?“ eine lange Litanei von Problemen, Klagen, Wehwechen… Wie oft lautet die Antwort dann: „Du schaffst das schon. Das geht vorbei; das ist doch nicht so schlimm…“ Die Sehnsucht nach Gesundheit, Wohlstand und Heil ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Er braucht ein Gegenüber, das Wünsche mittragen und zu deren Erfüllung beitragen kann.

Von dieser Sehnsucht nach Heil schreibt Lukas im Evangelium. Er berichtet, dass 10 Aussätzige, die aufgrund ihrer Krankheit aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind, Jesus entgegengehen und IHN um sein Erbarmen bitten. Jesus erhört ihre Bitte und heilt sie. Doch nur einer der zehn hält es für nötig, Gott für diese große Gnade zu danken.

Dieser kurze Ausschnitt des Evangeliums beinhaltet für mich drei wesentliche Punkte: neben der bereits erwähnten Sehnsucht nach ganzheitlichem Heil die Erwartung, dass Gott helfen und heilen kann. Zum anderen einen Aspekt, der uns ebenfalls nicht fremd ist: den der Dankbarkeit, vor allem den des ausgesprochenen Dankes. Wie oft treffen wir Menschen, die nichts mehr von sich, der Gesellschaft und noch weniger von Gott erwarten? Wie oft passiert es, dass der Dank für eine Hilfestellung, für eine kleine Aufmerksamkeit ausbleibt? Wie selbstverständlich ist es noch, sich bewusst zu machen, dass wir alles, was wir haben und können Gott verdanken? Wie oft bedanken wir selbst uns für die uns geschenkten Gaben?

„Es sind doch 10 rein geworden. Wo sind die übrigen neun?“, lautet die Frage Jesu. Es ist keine Anklage, es ist für mich vielmehr eine Aufforderung, mein Verhalten und meine Beziehung zu Gott zu überdenken und weiterzuentwickeln. Vielleicht kann das folgende Gebet helfen, uns immer wieder neu zu besinnen und unsere Beziehung zu Gott neu zu entdecken:

„Wir haben Hunger nach Liebe, wir haben Hunger nach Gerechtigkeit, wir haben Hunger nach Weisheit. Wir wollen den Weg erkennen, obwohl wir ihn bereits kennen, der Weg bist Du. Wir wollen das Ziel des Weges erkennen, obwohl wir es bereits kennen, das Ziel bist Du. Wir wollen zu Dir, und entfernen uns mit jedem Schritt von Dir. Herr, gib uns einen starken Glauben, für die Höhen des Lebens, damit wir Dich nicht vergessen; für die Tiefen des Lebens, damit wir an Dir nicht verzweifeln. Gib uns den Mut zu Dir zu stehen, gib uns den Mut mit Dir durch´s Leben zu gehen. Herr gib uns die Kraft, die Frieden schafft. Amen.“

Ihre

Unterschrift Steffen
Caja Steffen, Gemeindeassistentin

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