44. Woche 2019

Kennen sie das auch von sich selbst?

Ständig haben wir den Drang dazu, uns zu vergleichen, um somit unseren Stand in der Gesellschaft zu definieren. Als Eltern vergleichen wir die Leistungen unserer Kinder mit den Kindern unserer Freunde. Als Erwachsene vergleichen wir unsere beruflichen Erfolge mit denen unserer Arbeitskollegen. Selbst im hohen Alter ist es noch wichtig, seinen Altersgenossen erzählen zu können, wo man seinen Lebensabend verbringen darf.

Wir selber wollen uns größer machen und es so schaffen, dass andere zu uns aufblicken. Diesen Grundgedanken finden wir auch im heutigen Sonntagsevangelium wieder: Der Pharisäer definiert sich durch den Vergleich mit dem anwesenden Zöllner und möchte so vor Gott besser dastehen. Dem entgegnet Jesus nur:

"Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden."

Liebe Gemeinde, Gott schuf einen jeden von uns so, wie er ist. Wenn wir dies ernst nehmen, dann ist jeder Einzelne nicht nur Abbild Gottes, sondern vor allem unabkömmlich für unsere Gesellschaft, sonst hätte ER uns nicht genau so erschaffen. Aus diesem Gedanken heraus ist somit keiner besser, größer oder erfolgreicher wie der Andere, sondern jeder trägt etwas dazu bei, dass wir miteinander überhaupt auf Erden leben können. Sollte Ihnen dies nicht genügen, hilft vielleicht jener Spruch aus dem Freundschaftsbuch meiner Mutter, der ihr im Jahre 1963 von der Mitschülerin Ulrike hineingeschrieben wurde:

"Genieße, was Dir Gott beschieden, entbehre gern was Du nicht hast, ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last."

Ihr

Unterschrift Hoefer
Markus Höfer, Diakon

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