47. Woche 2018

Liebe Gemeinde,

was ist der Kern unserer Persönlichkeit? Ist es unser Selbstbewusstsein, unser Wissen, unser Status in der Gesellschaft, unser Besitz, oder ist es das Ansehen, welches wir bei unseren Mitmenschen genießen? Alle diese Qualitäten können verlorengehen, ganz unwichtig werden oder zumindest stark eingeschränkt werden, wenn Menschen dement werden. Davon Betroffene sprechen oft davon, dass es sich anfühlt, als werde man wie von einem Nebel eingehüllt. Was einmal bedeutsam war entschwindet, Erinnerungen verblassen.

Was macht die Persönlichkeit eines Menschen wirklich aus? Was hat Bestand, auch wenn die kognitiven Möglichkeiten nachlassen? Die vom Erzbistum Köln konzipierte Wanderausstellung „Mensch. Demenz. Kirche“, die auf Initiative des ASG-Bildungsforums, des Caritasverbands Düsseldorf und des Pflege- und Altenheims Gerricusstift derzeit in unserer Stadt zu sehen ist, möchte den Blick darauf richten, welche Bereicherung demente Menschen für Kirche und Gesellschaft darstellen, denn:

Eine Kirche ohne Menschen mit Demenz ist eine gefährdete Kirche. Weil wir als Leib mit vielen Gliedern nicht nur in aller Unterschiedlichkeit zusammengehören, sondern existentiell aufeinander angewiesen sind.

„Gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich“ (1 Korinther 1,22)

Die Wanderausstellung mit den wertschätzenden Aufnahmen des Fotografen Michael Uhlmann (z.B. Foto oben) und Impulstexten lädt ein, spirituelle Zugänge zum Thema Demenz zu ermöglichen. Sie lädt uns ein, die Person hinter der Krankheit zu sehen.

Ein Teil der Ausstellung ist bis heute Abend (18.11.) im Pflege- und Altenheim Gerricusstift zu sehen. Ab morgen kann die komplette Ausstellung in der Gemeinde St. Franziskus Xaverius in Mörsenbroich besucht werden. Ich wünsche mir, dass sie dazu beiträgt, dass sich an Demenz Erkrankte und ihre Angehörigen im Verlauf der Krankheit nicht immer mehr aus dem gesellschaftlichen und kirchlichen Leben zurückziehen, sondern insbesondere von uns Christen mit offenen Armen willkommen geheißen werden.

Joachim Pfeiffer,
ASG-Bildungsforum

Bild: © Michael Uhlmann

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