8. Woche 2015

Liebe Schwestern und Brüder, lev Jecke!

„Kumm, loss mer fiere, nit lamentiere, jet Spaß und Freud, dat hät noch keinem Minsch jeschad!“

So singen die Höhner in einem ihrer bekannten Karnevalshits. Es ist unter anderem dieser Liedtext, der für mich das Reizvolle an Karneval so schön auf den Punkt bringt. Schließlich hat Freude tatsächlich noch niemandem geschadet, zumindest habe ich davon noch nichts gehört…

Just in den drei Tagen vor Karneval sind wir Seelsorger auf den Studientagen „missionarische Pastoral“ gewesen. Völlig anderes Thema, könnte man meinen. Dabei trifft das Lied oben einen Kern: Freude hat noch keinem Menschen geschadet! Um nichts anderes geht es bei Mission bzw. der Frage, warum wir überhaupt missionarisch sein sollen / wollen. Mission bedeutet im Grunde nichts anderes als denen, die Durst haben genau wie ich, zu zeigen, wo ich etwas zu trinken gefunden habe. 

Und noch etwas berührt der Liedtext: nicht lamentieren, sondern feiern – exakt das „verschreibt“ Papst Franziskus in Evangelii gaudium den Christen. Wörtlich heißt es dort: „Und schließlich versteht die fröhliche evangelisierende Gemeinde immer zu ‚feiern‘. Jeden kleinen Sieg, jeden Schritt vorwärts in der Evangelisierung preist und feiert sie.“

Es gibt tatsächlich kaum etwas Schöneres als zu merken, dass Gott wirkt. Da kommt eine Familie zu mir, die anderswo schlechte Erfahrungen mit der Kirche gemacht hat. Das Kind hat aber nicht locker gelassen, wollte zu Weihnachten eine Bibel und die Sakramente empfangen. Am Ende überwinden sie sich und ihre Befürchtungen und versuchen es noch einmal. Gott sei Dank!

Da ist eine Kollegin, die gern missionarisch wäre, aber kein Typ ist, um auf der Straße Leute anzusprechen. Sie fragt sich, wie es anders gehen kann, und organisiert nach Vorbild der Tupper-Party ein Treffen mit nicht-kirchlichen Freunden und Bekannten. Es wird gegessen und zu ihrer Überraschung bis 1 Uhr nachts über den Glauben gesprochen – ihre Erwartungen werden voll übertroffen!

„Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen“ – so sagt es das Tagesgebet.

Diese Entdeckung wünscht Ihnen in der jecken Zeit und darüber hinaus

Ihre

Unterschrift Schweflinghaus
Christina Schweflinghaus, Pastoralassistentin

Bild: Creative Commons License "the PH", via fotocommunity.de

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