9. Woche 2019

Liebe Gemeinde,

über kaum eine Stelle im Lukasevangelium lässt sich so lebendig streiten bzw. diskutieren wie über diese Perikope, die mit dem Satz eingeleitet wird: „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. ... “

Es geht im Kern in diesem Sonntagsevangelium gerade nicht darum, dass all jene nicht bestraft werden sollen, die ihren Mitmenschen Böses tun. Dann wären unsere Rechtsprechung und unsere Gefängnisse im Land überflüssig. Nein, wer ungerecht und mit böser Absicht gegenüber seinem Nächsten handelt, soll die Konsequenzen daraus in voller Härte zu spüren bekommen! Nur durch Konsequenzen, die aus dem Handeln resultieren, lernt der Mensch, wie er sich in einer Gesellschaft rechtmäßig zu verhalten hat.

Aber was will uns der Text dann sagen?

Das Evangelium möchte unseren Blick auf die Grundeinstellung unseres alltäglichen Handelns lenken. Im Umgang mit unseren Mitmenschen sollen unsere Taten nicht dadurch bestimmt werden, dass wir nur mit jenen zusammenarbeiten bzw. uns nur um die Menschen sorgen, von denen wir uns im Gegenzug etwas zurückerwarten können. Leben wir so, bestimmt nicht die Nächstenliebe zu meinem Gegenüber unser Handeln, sondern wir halten uns lediglich an die Maxime aus dem 1. Jahrhundert: „Eine Hand wäscht die Andere.“

Aber genau gegen diese Handlungsmaxime spricht das Leben Jesu, der uns gezeigt hat, dass wir versuchen sollen mit dem Herzen zu sehen und zu handeln und zudem nicht all das, was man auf Erden Gutes getan hat, noch zu Lebzeiten vergolten zu bekommen.

Ihr

Unterschrift Hoefer
Markus Höfer

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