Klausurtag des Pfarrgemeinderates

Der Konvent im November war wohl für die meisten Teilnehmer eine sehr schöne und fruchtbare Erfahrung. Die zusammengetragenen Ergebnisse sind umfangreich und vielfältig. Daher hat sich der Pfarrgemeinderat wie geplant zu einem Klausurtag getroffen, um die Ergebnisse weiter aufzubereiten.

In einem ersten Schritt wurden die Stichworte auf den Pinnwänden vom Konvent sortiert in die vier Grundpfeiler der Pastoral

  • Den Glauben feiern (Liturgie)
  • Vom Glauben Zeugnis geben – Verkündigung (Martyria)
  • Den Glauben tun (Diakonia)
  • Miteinander Glauben leben – Gemeinschaft (Koinonia)

Bei dieser Sortierung fiel dann auf, dass einige Punkte immer wieder auftauchen und sich wie ein roter Faden durch alle Gebiete ziehen. Es wurde klar, dass sich einige Dinge quer durch alle Bereiche ziehen, wenn es um die Frage geht „Was würde Jesus uns hier und heute sagen, wie wir in Zukunft Kirche für die Menschen sein sollen?“, die auf dem Konvent im Mittelpunkt stand.

  • Zuerst wäre Dialog und Kommunikation zu nennen – Dialog über bestimmte Projekte, aber auch einfaches Zuhören und „bei den Menschen sein“, um mögliche Problemstellen überhaupt erst zu erkennen.
  • Die Bekräftigung und Befähigung der Laien war ebenso ein wichtiges Thema auf dem Konvent, dass anscheinend vielen unter den Nägeln brennt. Sei es nun im Bereich der Liturgie (wo das als Chance, und nicht als Lückenbüßer gesehen werden sollte), als auch im einfachen Leben des Glaubens in der Gemeinschaft.
  • Ebenso der Dreiklang durch „Stille und Halt“ mit „Freude und Begeisterung für den Glauben brennen“, um dann „rauszugehen und als Katholik erkennbar zu sein“ zog sich durch diese Ergebnisse.
  • Und zuletzt – und das zog sich dann durch den Klausurtag durch – die positive, offene und einladende Haltung. Ohne eine solche Grundeinstellung lässt sich die Vision einer auch in Zukunft lebendigen Gemeinde nicht verwirklichen.

Im nächsten Abschnitt versuchten wir, konkreter zu formulieren, was wir dafür einerseits schon haben, und was wir andererseits dafür noch brauchen. Die Betonung liegt auf „versuchten“. Denn gegen Ende mussten wir feststellen, dass wir immer schwammiger wurden, je konkreter wir werden wollten. Und die durchaus hervorragenden zusammenfassenden Stichpunkte aus dem Konvent wurden immer stärker zu mehr oder weniger nichtssagenden Worthülsen komprimiert.

Aber das ist nur auf den ersten Blick ein enttäuschendes Ergebnis. Denn dadurch wurde uns glasklar, dass wir als Pfarrgemeinderat nicht die Hauptarbeit leisten können, wenn es um eine lebendige Gestaltung des Gemeindelebens geht, wie es in den früheren, wesentlich kleineren Gemeinden der Fall war. Diese Aufgabe übernehmen bereits jetzt – und werden es auch in Zukunft weiter tun – die vielzähligen Vereine, Gruppen und Kreise in unserer Gemeinde. Ohne das Engagement all dieser Ehrenamtlichen – von Euch und Ihnen - wäre Gemeindeleben schon heute nicht möglich und wird es auch in Zukunft noch weniger möglich sein.

Die Tatsache, dass bei der Zusammenkunft all dieser Gruppen (dem Konvent im November) wesentlich fruchtbarere Ergebnisse zusammenkamen als in der kleinen Gruppe des Pfarrgemeinderates  (der Klausur im Januar) zeigt vor allem eines: Der Pfarrgemeinderat muss sich in Zukunft stärker auf die geänderten Anforderungen an dieses Gremium konzentrieren. Nämlich Gelegenheiten zu schaffen, dass sich die ehrenamtlich engagierten Gemeindemitglieder untereinander stärker austauschen können, um Erfahrungen und Ideen zu sammeln, um so an der Erfüllung der Vision zu arbeiten, die der Pfarrgemeinderat einmal so formuliert hat:

In 20 Jahren gestalten und leiten Getaufte selbstverständlich und mit großer Freude ihre Kirche vor Ort.

Wie nahe wir dieser Vision schon heute sind – an dieser Frage zeigte sich einmal mehr, wie wichtig es ist, dass der PGR nicht sein eigenes Süppchen kocht, sondern immer wieder auch den Blick von außen zulässt. Während viele Mitglieder des PGR uns schon fast am Ziel sehen, holte uns der ebenfalls eingeladene „Externe“ (also Ulrich Richter aus St. Ursula – nicht wirklich extern, aber nicht im PGR) auf den Boden der Tatsachen zurück und machte uns deutlich, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.

Der Konvent war ein guter Anfang und hat gezeigt, wie wir mit Erfolg daran arbeiten können.

Übrigens: Wenn Sie Interesse daran haben, an der Erfüllung dieser Vision lenkend mitzuarbeiten – im November wird der neue Pfarrgemeinderat gewählt. Melden Sie sich als Kandidat oder Kandidatin!

Fotos: Michael Kenning

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