Foto: Kai Pottgießer

"So etwas haben wir in Köln nicht"

Mit Bravour dirigierte Kantor Klaus Wallrath die rund 200 Sängerinnen und Sänger der Chorschule St. Margareta und des Basilikachores sowie die Neue Philharmonie Duisburg bei der Uraufführung am Samstag (28.01.2012) und den zwei nachfolgenden Konzerten (29.01. und 01.02.2012) durch das symphonisch anspruchsvolle Werk. Solisten waren Silke Kunz, Sopran, und Bernhard Hüsgen, Bariton. Das begeisterte Publikum bedachte Komposition und Aufführung des Werkes mit lang anhaltendem Beifall. In Anlehnung an die Legende von den Heiligen Dreikönigen sagte Kirchenmusikdirektor Mailänder, Wallrath habe mit seiner Arbeit drei Kronen errungen: die des Komponisten, des Chorleiters und des Dirigenten. Zudem habe er die Aura eines sympathischen Menschen.tl_files/images/margareta/Urauffuehrung Fritze-Spee-Messe2012/Friedrich-Spee_0449.jpg
Foto: Kai Pottgießer

Ein Jahr lang hatte Wallrath - gefördert durch ein Stipendium des Kulturamtes der Stadt Düsseldorf - an der Komposition gearbeitet. Ziel war es, eine kirchenmusikalische Komposition zu erstellen, die sowohl im Konzert als auch in der Liturgie aufführbar ist. Außerdem sollten an dem Werk Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-Chorgruppen mit einem eigenen Part beteiligt sein. Wallrath hat das Ordinarium um lyrische und theologischen Texte des in Düsseldorf(-Kaiserswerth) geborenen Jesuiten Friedrich Spee erweitert. In Gerresheim gibt es verschiedene Berührungspunkte zur Person und zum Werk des Jesuiten Spee: So wurden in den vergangenen zwanzig Jahren in Gottesdiensten und Konzerten immer wieder Texte des Lyrikers, Theologen und mutigen Kritikers der Hexenprozesse in verschiedenen Vertonungen durch Chorgruppen der Gemeinde St. Margareta aufgeführt.

Eröffnet wurde das Konzert durch die Chorschule St. Margareta mit drei Liedern aus Kindermusicals, die im Rahmen einer Gemeinschaftsproduktion mehrerer Düsseldorfer Kantoren zwischen 1998 und 2006 entstanden sind. Die insgesamt sechs Kindermusicals wurden bereits in ganz Deutschland sowie im benachbarten Ausland zahlreich aufgeführt. Die Texte zu allen Stücken stammen von Dr. Ronald Klein, der darin Geschichten aus dem Alten Testament verarbeitete. Für das Konzert wandelte Klaus Wallrath die drei Kindermusical-Songs eigens in eine Fassung mit Symphonieorchester um.

Im Anschluss sang der Kammerchor zwei Motetten von Wallrath. Die Motette „Tunc autem“ entstand 2010 für den Figuralchor Köln. Zugrunde liegt ein Abschnitt aus dem berühmten 13. Kapitel des 1. Korintherbriefs. Ebenfalls 2010 entstand die Vertonung des „Te Deum“, die dem Gesualdo-Ensemble gewidmet ist. Diese zweite Motette wurde im barocken Kloster Neustift in Brixen (Südtirol) uraufgeführt.

Finanziell unterstützt wurde das Konzert durch das Kulturamt der Stadt Düsseldorf, den Förderkreis für Musik an der Basilika St. Margareta und die Bürgerstiftung Gerricus, die sich im Rahmen ihres Schwerpunkts „Kunst und Kultur“ für kulturelle Ereignisse in Gerresheim einsetzt. Darüber hinaus wurde die „Friedrich-Spee-Messe“ erst möglich durch das Kompositionsstipendium des Kulturamts der Stadt Düsseldorf und durch die Kirchengemeinde St. Margareta, die Klaus Wallrath den zeitlichen Raum für die Erstellung der Komposition ließ.

Bildmaterial vom Konzert am 29.01.2012:
http://www.marcuspietrek.de/120129_friedrich-spee-messe

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Foto: Marcus Pietrek

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