Wocheninfo: Archiv

18. Woche 2025, 26.04.2025 - 04.05.2025

Wir trauern um Papst Franziskus

In der Frühe des Ostermontags hat der auferstandene Herr seinen Diener Jorge Mario Bergoglio, unseren Heiligen Vater Papst Franziskus, zu sich gerufen. Auf einen gläubigen Christen wirkt es wie eine göttliche Komposition: Am Ostersonntag erscheint der schwerkranke Papst auf der Loggia des Petersdoms und lässt seine österliche Friedensbotschaft an die Welt verlesen, dann spendet er noch mit letzter Kraft dieser Welt seinen Segen Urbi et Orbi. Die letzten Worte dieses Papstes waren ein Segen.

Die ersten Worte des zum Nachfolger des zurückgetretenen deutschen Theologenpapstes Benedikt XVI. gewählten Erzbischofs von Buenos Aires waren von derselben Loggia am 13. März 2013 ein schlichtes „Buonasera“ – „Guten Abend“. So einfach hatte noch kein neuer Petrusnachfolger den Balkon betreten. Und diese Einfachheit in der Form sollte zum prägenden Markenzeichen seines zwölfjährigen Pontifikats werden.
 

16. + 17. Woche 2025, 12.04.2025 - 27.04.2025

„Herr, bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt“ (Lk 24, 29)

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Gäste,

Ihnen wird es nicht anders ergehen als mir: Wenn wir die Nachrichten lesen oder hören, dann prasseln mit immer höherer Schlagzahl neue Hiobsbotschaften auf uns ein. Die Welt scheint mehr und mehr aus den Fugen zu geraten, weil Männer an den Schalthebeln der Macht sitzen, denen die Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen offensichtlich keinen Pfifferling wert scheint und die nur sich und Ihren Machterhalt kennen. Die Gegenwart erscheint dunkel und die Zukunft ungewiss.

In diese Dunkelheit und Ungewissheit hinein feiern wir auch in diesem Jahr Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Die Botschaft dieses höchsten Festes der Christenheit ist so unglaublich und überwältigend, dass es nicht immer leicht fällt, daran zu glauben.
 

15. Woche 2025, 05.04.2025 - 13.04.2025

Neu. Ganz und gar.

Die Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest ist für uns Christen die Zeit der Vorbereitung auf etwas ganz und gar Neues. Denn ganz und gar neu ist das, was Gott da am dritten Tag nach dem Tod Jesu in aller Dunkelheit und Stille gewirkt hat. Aus Tod hat er ganz und gar Neues geschaffen. Mit den Propheten, wie dem heute zu hörenden Jesaja, lässt Gott davon schon einen Vorgeschmack, eine Ahnung, eine Vision verbreiten.

 

14. Woche 2025, 29.03.2025 - 06.04.2025

Freude trotz weniger Schlaf

Der 4. Fastensonntag trägt den besonderen Namen „Laetare“ – „Freue dich!“. Mitten in der Fastenzeit soll er einen Lichtblick der Hoffnung und der Freude in unser Leben bringen. Das Evangelium vom verlorenen Sohn und seinem barmherzigen Vater (Lk 15,1–3.11–32) zeigt uns: Egal, wie weit wir uns von Gott entfernt haben, seine Arme bleiben immer offen. Der verlorene Sohn kommt völlig abgebrannt zurück – und wird nicht ausgeschimpft, sondern gefeiert!

 

13. Woche 2025, 22.03.2025 - 30.03.2025

„Ich bin“

„Ich bin, der ich bin.“ – hören wir an diesem Wochenende in der ersten Lesung.

Diese Worte Gottes an Mose sind eine kraftvolle Aussage seiner ewigen und unerschöpflichen Gegenwart. Gott offenbart sich als das „Ich bin“, der immer gegenwärtige, unveränderliche und unendliche Gott. Er ist der Ursprung aller Dinge und der Halt für unser Leben. „Ich bin“ bedeutet, dass Gott in allen Zeiten und Umständen bei uns ist – unabhängig von unseren Fragen, Zweifeln oder Ängsten.

Jesus gebrauchte auch oft die Worte „Ich bin“, um sich selbst zu offenbaren und uns die Wahrheit über seine göttliche Natur zu zeigen. Er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens“ (Johannes 6,35), „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12) und „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6). In jeder dieser „Ich bin“-Aussagen lädt uns Jesus ein, ihm zu vertrauen und in ihm die Erfüllung unserer tiefsten Bedürfnisse zu finden.

Wenn Gott sich als „Ich bin“ offenbart, zeigt uns das, dass wir niemals ohne seine Gegenwart sind. In Jesus finden wir den Weg, die Wahrheit und das Leben – und in diesem „Ich bin“ finden wir unsere wahre Identität und Erfüllung.

12. Woche 2025, 15.03.2025 - 23.03.2025

Ausblick

Erlebnisse auf einem Berg bleiben lange im Gedächtnis: Die Aussicht, die Personen, der Tag, das Wetter, der Anlass.

Von so einem Erlebnis schreibt der Evangelist Lukas im (heutigen) Sonntags-Evangelium.

Vier Personen steigen auf einen Berg. Eine Person, Jesus, erscheint dort in einem anderen Licht. Zwei weitere Personen, die hinzukommen, Mose und Elija, sind bei Jesus und sie reden miteinander. Mose und Elija „erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte“ (Lk 9,31). Gerahmt wird im Lukas-Evangelium die sonntägliche Textstelle durch Jesu Aussagen über sein bevorstehendes Leiden und seine Auferstehung. Die Begegnung auf dem Berg vertieft dieses.

Heute spricht die versammelte Gottesdienst-Gemeinde im eucharistischen Hochgebet das „Geheimnis des Glaubens“: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“.

11. Woche 2025, 08.03.2025 - 16.03.2025

„Jetzt ist die Zeit der Gnade“ 2. Kor 6,2

 

Liebe Gemeindemitglieder,

die Fastenzeit lädt ein, uns auf das Wesentliche zu besinnen:

a) die Wahrheit über uns selbst,
b) und die Rückkehr zu Gott und unseren Schwestern und Brüdern.

zu a) Die Asche erinnert uns daran, wer wir sind und woher wir kommen. Wir kommen von der Erde und brauchen den Himmel.
zu b) Die Asche lädt uns ein, demütig zu werden und zu den Beziehungen zurückzukehren, dank derer wir leben – Gott und die Nächsten.

Wie können wir dies umsetzen, wie können wir diese Gnade erlangen?

 

10. Woche 2025, 01.03.2025 - 09.03.2025

Liebe Schwestern und Brüder,

die fünfte Jahreszeit erreicht an diesem Wochenende ihren Höhepunkt – eine Zeit der Ausgelassenheit, der Begegnung und des Humors. Der Karneval erinnert uns daran, dass das Leben auch Freude, Gemeinschaft und unbeschwerte Momente braucht. Doch mitten in diesem Trubel lädt uns das Evangelium dieses Sonntags (Lk 6,39-45) dazu ein, innezuhalten und nach innen zu schauen.

 

09. Woche 2025, 22.02.2025 - 02.03.2025

Liebe Schwestern und Brüder!

Als ich mich für das Vorwort eingetragen habe, war das Thema Bundestagswahl zwar schon bekannt, aber das Datum nicht. Und so dachte ich, ich schreibe diese Woche mal etwas über Karneval und Christentum.

Und jetzt ist Wahlsonntag!

 

08. Woche 2025, 15.02.2025 - 23.02.2025

Wenn ich mich heute als Jünger*in in der Nachfolge Jesu verstehe, als Weiterverkünder*in des Evangeliums Jesu Christi in Wort und Tat, dann darf ich Jesu Seligpreisungen in seiner sogenannten „Feldrede“ auf mich beziehen. Jesus spricht ja hier nicht eine anonyme Menschengruppe an, sondern „richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte…“ Aber bin ich denn überhaupt angesprochen? Bin ich arm, hungere oder weine ich, hassen mich die Menschen oder stoßen sie mich aus, schmähen mich und bringen meinen Namen in Verruf um des Menschensohnes willen?